Eines der technischen Highlights meiner Jugend war Sofortbildfotografie. Ein Foto direkt haben und nicht nach wochenlangem den Film voll fotografieren dann im Fotoladen erfahren, dass das Motiv nicht ganz drauf oder verwackelt ist, erschien wie eine Offenbarung. Allerdings war der Spaß teuer und die Kameras lieferten gemessen am sonst Möglichen schlechte Bilder.
In Zeiten von Instagram entdeckt man den Charme der Unzulänglichkeiten und bearbeitet seine Digitalbilder so, dass sie wie Polaroid-Bilder aussehen. Oder man betreibt Lomografie mit bewusst unzulänglichen Kameras. Da hinein passen dann zumindest die einfachen Polaroid-Modelle.
Ein Aspekt der Polaroid-Fotografie fällt dabei allerdings unter den Tisch: Jedes Polaroid ist ein teures, einmaliges Einzelstück. Es ist nicht wie beim Analogfilm, wo man beliebig viele Kopien ziehen kann, ist er einmal entwickelt. Nein, ein Exemplar. Nicht duplizierbar. Einmalig. Kunst. Die Faszination dieses Aspektes brachte mich auf die Idee, mich mit Polaroid-Fotografie näher zu befassen.
Der Begriff “Sofortbildfotografie” ist nur als Euphemismus zu sehen – es dauert eine bis zwei Stunden, bis das herauskommende Bild sich entwickelt. Es ist natürlich spannend, in dieser Zeit immer mal wieder darauf zu schauen, aber “sofort” ist zumindest heute etwas anderes.
Alte Polaroid-Kameras werden auf Flohmärkten oder eBay angeboten. Filme bekommt man neu von einem kleinen Hersteller, der sich darauf spezialisiert hat. Ich habe nun begonnen, für das geplante Projekt Kameras zu sammeln. Dabei habe ich mich bewusst auf einfache, robuste Modelle eines Filmtyps beschränkt, um die Wahrscheinlichkeit technischer Ausfälle zu reduzieren und den Beschaffungsaufwand für die Filme zu vereinfachen.
Die von mir angeschafften Kameras wurden zwischen 1976 und 1981 produziert und funktionieren mit dem damals qualitativ hochwertigen SX-70 Film/Batteriepack, welches vom Impossible-Projekt auf der letzten erhaltenen Original-Produktionsanlage von Polaroid wieder hergestellt wird.
DIe Bilder und Beschreibungen meiner Kameras habe ich auf eine eigene Seite ausgelagert – so bleibt hier mehr Raum für anderes.
Ich habe jetzt alle Kameras mit einem leeren Film mit intaktem Akku durchgetestet, alle transportieren und lösen aus, sind also technisch intakt. Nach den Osterfeiertagen geht es in die nächste Runde meines geplanten Projekts. Bleibt dran!